Mein Huhn ist krank – was kann ich tun?

Mein Huhn ist krank – was kann ich tun?

Lesedauer ca. 25 Minuten

Wie erkenne ich ein krankes Huhn?

(und wenn mein Huhn krank ist: was kann ich tun?)

Als Hühnerhalter passiert Dir das zwangsläufig irgendwann: Du stehst vor einem Huhn und bist mit Deinem Latein am Ende.
Oder Du erkennst eine Verletzung und hast keine Ahnung was Du jetzt tun könntest.

Vergangenes Jahr hatte eine meiner Hennen eine schwere, bereits entzündete Verletzung am Bauch und wäre später fast an einer Kropfverstopfung gestorben (es gibt wohl einfach so „Pech“-Hennen…). Ich habe das große Glück eine kompetente Tierärztin mit dem Schwerpunkt „klassische Homöopathie“ um die Ecke zu haben. Mit ihrer Hilfe habe ich die Henne beide Male komplett aufpäppeln können, die jetzt wieder munter Eier legt als wäre nichts gewesen.

Dr. med. vet. Dörte v. Bremen hat sich zu einem Interview bereit erklärt, in dem sie Antworten auf die typischen Fragen einer Hobbyhühnerhalterin wie mir gibt. Aus ihrer Erfahrung weiß sie welche Unsicherheiten entstehen, wenn man – gerade als „Anfänger“ – ratlos vor seinem kranken Huhn steht…!

Interview mit Dr. med. vet. Dörte v. Bremen

„Irgendwas stimmt nicht mit meinem Huhn – was kann ich tun?“
Dr. v. Bremen:

Beobachten Sie ihr Huhn erst einmal ganz genau. Versuchen Sie es so gut wie möglich (für sich und Ihren Tierarzt) bildhaft zu beschreiben – das hilft bei der genauen Diagnose.

Wie ist die Körperhaltung – auch im Vergleich zu den anderen Hühnern?
  • „Pinguin-artig“ (also das Hinterteil nach unten gedrückt)
  • in sich „versunken“
  • steht ein Flügel oder ein Bein evt. komisch ab
  • streckt oder schüttelt es den Kopf regelmässig, als wolle es etwas wegschütteln/abwerfen?
Wie bewegt sich das Huhn?
  • langsam, schwankend
  • hektisch/zuckend
  • humpelt es
  • putz es sich übermässig
Wie & was frisst es?
  • weniger als sonst oder gar nichts?
  • reagiert es auf Leckerlies
  • schlingt es
  • fallen bestimmte Futter-Vorlieben auf? Frißt es nur bestimmte Komponenten der Futtermischung heraus?
  • trinkt es auffallend viel, bzw. wenig bis nichts
Wie gehen die anderen Hühner mit dem Huhn um?
  • wird es gehackt/gezwickt
  • wenn ein Hahn in der Herde ist: wie tritt er die Henne? Grob, aggressiv? Meidet er die Henne?

Das Huhn untersuchen

„Wie genau untersuche ich mein Huhn?“
Dr. v. Bremen:

Nehmen Sie das Huhn vorsichtig hoch und betrachten Sie es von der Peripherie zur Körpermitte und von oben nach unten. Dabei auch immer den Vergleich zu den restlichen Tieren der Gruppe machen um bewerten zu können ob ein Merkmal „auffällig“ ist. Notieren Sie alle Beobachtungen. Mit der Zeit werden Sie bestimmte Merkmale bestimmten Krankheiten oder Problemen zuordnen können.

Gefieder
  • glatt oder „struppig“ bzw. ausgefranst?
  • glänzend oder matt, bzw. fettig?
  • staubig, mehlig, schuppig
  • kahle oder blutige Stellen?
Haut
  • rosa, rot, gelblich, grau, …?
  • faltig, straff?
  • fleckig, also mit Verfärbungen?
  • Pusteln/Ausschläge?
  • Ablagerungen (wie sehen diese aus?) oder Schuppen?
Körper/Knochen
  • sind die Knochen unter der Haut fühlbar?
  • Brustbein fühlbar oder nicht (ist das Huhn sehr dick?)
  • wie fühlt sich der Kropf an: wie Knete, Steine, Sand, Pudding?
    (dabei berücksichtigen, wann das letzte Mal war, dass da Huhn gefressen haben könnte)
Beine/Füße
  • rechts und links miteinander vergleichen
  • sind die Ständer verkalkt, verkrustet?
  • gibt es Wunden oder (Ballen-)Abszesse? Wie sehen diese aus?
Augen
  • rechtes und linkes Auge miteinander vergleichen
  • Ausfluß (einseitig, beidseitig)?
  • welche Farbe und Konsistenz hat bestehender Ausfluß: wässrig, schleimig, dicklich,…? Transparent, gelb, weiß, …?
Kopf
  • wie sieht der Schnabel aus (immer offen?)
  • Nasenlöcher: Ausfluß (einseitig, beidseitig) & verklebt? Farbe, Konsistenz?
  • Atmung: Atemzüge pro Minute, Geräusch dabei (röchelnd)?
  • Kamm-/Kehllappen: Farbe, Größe rechts/links gleich? Veränderungen (Muster, Konsistenz, Farbe, Auflagerungen…)
Kloake
  • Farbe, anders als sonst?
  • Verklebungen womit?
  • Federlinge / Eipakete?
  • Milben?
Kot (wenn genaue Zuordnung zum Tier möglich ist)
  • wässrig, schleimig, blutig, gleichmäßig dünn?
  • Farbe
  • gibt es ungewöhnliche Beimengungen?
  • auffallender Geruch

Ein Huhn richtig festhalten

„Wie halte ich mein Huhn wenn ich es untersuchen will?“
Dr. v. Bremen:

Um das Huhn von oben zu untersuchen, setzen Sie das Huhn auf eine feste Unterlage (Tisch). Beide Daumen liegen auf jeweils einen Flügel, so dass sich quasi die anderen Finger vor der Brust (je nach Huhngröße) treffen.

Um das Huhn von unten zu untersuchen, eine Hand von oben auf Rücken legen, so dass beide Flügel an den Körper gedrückt werden. Mit der anderen Hand an der Brust (möglichst nah bei den Beinen) wird das gesamte Huhn mit etwas „Schwung“ auf den Rücken gedreht. Am Besten hält eine Zusatzperson den Kopf bzw. die Augen zu Flügel fixieren, evt. Handtuch drumherum oder gar über den Kopf(?)

Die Kunst ein Huhn zu transportieren

„Wie transportiere ich mein Huhn möglichst stressfrei?“
Dr. v. Bremen:

Am Besten in einem geschlossenen Pappkarton, der möglichst nicht viel größer als das Huhn selber ist. Als Unterlage eignet sich ein altes Handtuch oder eine Matte (z.B. eine alte Isomatte) damit das Huhn im Karton nicht während der Fahrt herumrutscht.

‚Was bringe ich mit, um dem Tierarzt die Diagnose zu erleichtern?‘
Dr. v. Bremen:

Neben einer genauen Beschreibung (siehe oben) kann dem Tierarzt eine Kotprobe des kranken Huhns helfen. Nehmen Sie im Zweife´lsfall von verschiedenen Häufchen ein bisschen mit – das ergibt dann ein „Gesamtbild“ der Hühnerherde und krankmachende Erreger wären trotzdem zu finden. Achten Sie darauf, dass die Kotprobe möglichst frei von „Fremdstoffen“ wie Einstreu, Gras, etc. ist, um die Auswertung nicht zu verwässern. In ein sauberes Schraubglas geben, mit Datum und Name des Huhns drauf.

Machen Sie Fotos vom Stall (innen) und dem Auslauf. Damit kann sich der/die Tierarzt/ärztin ein Bild von den Haltungsbedingungen machen. Manche Zuammenhänge sieht man als Laie nicht sofort – ein Veterinär erkennt aber, warum Hühner evt. für manche Krankheiten anfällig sein können. (Wo ist es immer zugig? Wo steht u.U. Nässe? Gibt es ein Staubbad? Welche Einstreu wird benutzt? Wie sind die Sitzstangen angebracht? etc.)

„Welche Beobachtungen sind für den Tierarzt noch wichtig?“
Dr. v. Bremen:
  • wie alt ist das Huhn?
  • wann hat sie das letzte Mal ein Ei gelegt?
  • wie lange sind die Symptome schon vorhanden?
  • wurden kürzlich neue Tiere in die Herde gebracht?
  • sind schon Tiere gestorben, wie/woran?
  • gibt es andere Hühner in der Herde, die ähnliche oder andere Krankheitssymptome aufweisen?
  • was bekommt das Huhn zu fressen?
  • wurde am Futter kürzlich etwas geändert?
  • hätte das Huhn etwas Giftiges fressen können?

Ein krankes oder verletztes Huhn aufpäppeln & pflegen

‚Wie versorge ich mein krankes Huhn?‘
Dr. v. Bremen:

Es ist immer gut, wenn man ein krankes (und möglicherweise ansteckendes!) Huhn kurzfristig isoliert halten kann. Ein kleiner, schlichter Stall wie z.B. für Hasen ist ein guter Platz um ein Huhn bei Verdacht auf Verletzung oder Krankheit unterzubringen. Je nach Dynamik in der Herde und Platz in der Hackordnung ist es praktisch wenn man den „Quarantäne-Stall“ sowohl mit Sichtkontakt zu den restlichen Tieren, als auch komplett ausser Sichtweite stellen kann. Manche Hühner kommen nicht zur Ruhe, wenn sie ihre Artgenossen noch im Blick haben, sich aber den restlichen Tieren nicht anschliessen können…

Es macht auch Sinn morgens erst die anderen Hühner zu versorgen, bevor man in Kontakt mit dem kranken Huhn kommt. Damit kann eine mögliche Ansteckungsgefahr gering gehalten werden.

Am Wichtigsten bei der Pflege eines kranken Huhns ist die Stallhygiene und die Verfügbarkeit von sauberem, frischem Trinkwasser. Vermeiden Sie unbedingt feuchte, schmutzige Einstreu. Hobelspäne sind als Einstreu gut geeignet, da sie sich einfach ausmisten lassen und Feuchtigkeit gut aufnehmen. Stroh ist als Einstreu weniger geeignet. Es bietet Milben mehr Nistmöglichkeiten und bildet feuchte „Matten“ die auch gerne schimmeln können.

Mein Tipp

Wenn Du keinen Zweitstall hast, eignet sich ein großes Katzenklo mit Klappe oder eine große Katzentransportbox gut als „Quarantänestall“. Natürlich sollte ein kleines Stück Wiese in jedem Fall zusätzlich mit abgesteckt werden, damit das Huhn Auslauf hat.

Vorteil Nummer 1: Das Huhn kannst Du abends einfach in eine Garage/Keller etc. umziehen. Gerade im Winter kann es sonst zu kalt werden, auch in einem „richtigen“ Stall. Da ja die anderen Tiere zum Wärmen fehlen.

Vorteil Nummer 2: eine Plastikbox kannst Du einfach und gründlich reinigen. Gerade wenn Dein Huhn eine ansteckende Krankheit hatte oder Durchfall, etc.
Milben und andere Ektoparasiten, die einem geschwächten Huhn zu schaffen machen können, haben es auf Plastik sowieso schwer.

Medikamente für Hühner

‚Was sollte ich in meinem Hühner-Erste-Hilfe Set haben?‘

Hier findest Du eine Liste von Dingen die ich für ein Erste-Hilfe-Set empfehle.

‚Wie kann ich einem Huhn Medikamente in den Schnabel geben?‘
Dr. v. Bremen:

… etwas knifflig, aber die Übung machts.

Nehmen Sie ihr Huhn auf den Schoss und fixieren Sie die Flügel mit einem Handtuch, dass Sie unten zwischen den Beinen festhalten. Sie brauchen beide Hände – optimal ist ein Helfer, der Sie unterstützen kann.

So geht Dein perfekter Hühnergarten!

Egal ob Du am Anfang Deines Hühnertraums stehst oder schon Hühner hast:
Dein Hobby soll Dir Freude bereiten - nicht Frust. Ich zeige Dir, wie Du mit ein paar einfachen Grundregeln zu Deinem eigenen Stück Selbstversorgung kommst: ein kunterbunter Garten mit glücklichen Hühnern, vielen Eiern und wenig Arbeit.

Mit einer Hand umfassen Sie jetzt von unten den Kopf des Huhns (als würden Sie sein Gesicht in die Kamera eines Fotoapparats halten) und drücken mit Daumen und Zeigefinger derselben Hand von beiden Seiten mit etwas Druck gegen den Schnabel. Das Huhn sperrt den Schnabel dann auf. Achtung: das Huhn wird gleichzeitig den Kopf zurück ziehen, seien Sie darauf gleich vorbereitet und halten Sie den Kopf stabil fest.

Mit der anderen Hand kann jetzt mit einer Pipette / Spritze Flüssigkeit oder flüssige Arznei verabreicht werden. Wenn  Globuli verabreicht werden, diese in den Schnabel fallen lassen (nicht zu weit vorn an der Spitze, sonst purzeln sie gleich wieder raus).

Vorsicht: bei der Gabe von Flüssigkeit kann man schnell den falschen „Kanal“ erwischen und ausversehen Flüssigkeit in die Luftröhre geben. Lassen Sie die Flüssigkeit lieber innen den Schnabel entlang laufen, dann schluckt das Huhn sie selbst richtig hinunter.

Ein krankes Huhn erlösen

‚Der Zustand meines Huhns verschlechtert sich rapide und ich kann keinen Tierarzt erreichen!
Wie kann ich das Huhn möglichst stressfrei töten?‘
Dr. v. Bremen:

Wenn Sie keine Schlachterfahrung haben ist die sicherste und schnellste Methode das Durchtrennen des Halses mit einem scharfen(!) Beil – nach vorheriger Betäubung!
Versuchen Sie nicht spontan Methoden wie den Ohrscheibenstich durchzuführen. Auch wenn diese Art des Schlachtens für das Huhn am wenigsten Stress bedeutet, erfordert sie Übung und gelingt sicher nicht wenn Sie aufgeregt oder angespannt sind.

Mein Tipp…

… ist nichts für zarte Gemüter: Untersuche das getötete Huhn. Schneide den Bauchraum auf und sieh Dir die inneren Organe an. Was stellst Du fest? Wie sehen sie aus? Vergleiche mit Bildern im Internet. Wenn Du z.B. feststellst, dass Dein Huhn eine krankhaft veränderte Leber hatte oder eine stark verfettete Leber, kannst Du auch wichtige Rückschlüsse für den Gesundheitszustand Deienr restlichen Tiere ziehen. Mußt Du evt. Deine Fütterung ändern?
Wichtig: Hygiene ist dabei das A und O!
Benutze Einmal-Handschuhe und desinfiziere alle Geräte (Messer, Unterlage) die mit dem Huhn in Berührung kamen danach gründlich!

Wenn Du Dich mit dem Schlachten eines Huhns (zumindest theoretisch) auseinandersetzen willst, dann kannst Du hier Tipps und Informationen finden.

Krankheiten bei Hühnern vorbeugen

‚Was kann ich tun um die häufigsten Krankheiten bei meinen Hühnern zu vermeiden?‘
Dr. v. Bremen:

Die gängigsten Krankheiten bei Hühnern sind entweder auf bakterielle Infektionen oder Würmer- und Milbenbefall zurückzuführen. Entscheidend für eine gute Grundgesundheit Ihrer Hühner ist die Hygiene in Stall und Auslauf.

Neben dem täglichen Entfernen des Kots aus Einstreu und Auslauf sollte der Stall 2x jährlich grundgereinigt werden. Die Wände werden gekalkt – dafür eignet sich Sumpfkalk, gebrannter Kalk oder auch flüssige Kieselgur (z.B. Mikrogur). Die Sitzstangen können einfach abgeflammt oder abgeschliffen werden. Legenester sollten ebenfalls mindesten 2x jährlich entleert und gereinigt werden. Wenn sie aus Holz sind, empfiehlt es sich auch diese zu kalken.

Ein abwechslungsreicher Auslauf, mit schattenspendenden Büschen und Stauden ist optimal – besser noch, wenn sich die Weidefläche teilen lässt. Einerseits kann sich die Fläche erholen, andererseits ist die Belastung durch Erreger im Kot nicht so hoch.

Verhaltensstörungen wie Federpicken oder auch Federverlust können (abseits der Mauser) auf einen Nährstoffmangel hindeuten. Achten Sie auf ein ausgewogenes, vielseitiges Futter. Körnerfutter ist kein Alleinfuttermittel und bietet nicht alle notwendigen Nährstoffe!
Eine 4 wöchige Kräuterkur mit saisonalen Kräutern kann vierteljährlich unterstützend gefüttert werden. Die Beigabe von Apfelessig & Knoblauch im Trinkwasser sowie Bierhefe im Futter kann regelmässig erfolgen.

Hühner homöopathisch behandeln

„Welche homöopatischen Mittel helfen meinem kranken Huhn?“
Dr. v. Bremen:

Eine homöopathische Behandlung erfolgt am erfolgreichsten individuell, unter Berücksichtigung aller Faktoren die das Tier betreffen. Daher ist die genaue Analyse mit den oben beschriebenen Beobachtungen so wichtig. Desto genauer das Huhn insgesamt beschrieben werden kann, desto schneller kann das passende homöopathische Mittel  erarbeitet werden.

Ein homöopatisches Allround-„Erste-Hilfe-Mittel“ gibt es nicht. Für eine Stabilisierung im akuten Zustand eignen sich Elektrolyte. Etwa um das Huhn für eine Fahrt zum Tierarzt oder eine Behandlung zu stärken. Bei Schockzuständen haben sich die Bachblüten „Rescue“ Tropfen bewährt. Wenn es schnell gehen muß, einfach auf den Schnabel sprühen, damit die Schleimhäute damit in Kontakt kommen.

Es gibt verschiedene fertige Komplexmittel für bestimmte, diagnostizierte Zustände wie beispielsweise bei Verletzungen, Entzündungen, Herz-, Leber-, Nierenproblemen oder Problemen des Magen-Darm-, Lymph- oder Immunsystems. Diese wiederum wirken aber umso besser je genauer die Diagnose ist und je spezifischer das Komplexmittel gewählt wird.

Mein Fazit

Hühner sind Meister im Kaschieren ihrer Verletzungen und Erschöpfungszustände. Wenn Du Dir möglichst oft Zeit nimmst Deine Hühner zu beobachten, schön entspannt mit einer Tasse Kaffee, dann läuft das nicht unter faulenzen, sondern ist aktiver Dienst am Huhn. Kennst Du Deine Hühner, fällt Dir ungewöhnliches Verhalten erstens viel schneller auf und Du kannst es auch besser benennen.

Desto früher ein krankhafter Zustand oder eine Verletzung erkannt wird, desto eher kannst Du selbst zur Besserung beitragen. Manchmal genügt eine Futterumstellung, ein geschicktes „Management“ der Hühnerherde um evt. einzelnen Tieren Raum zur Genesung zu geben oder vor Aggressivität zu schützen. Oder Du erkennst selbst Schwachstellen in Deiner Haltung (Stall-Hygiene, Zustand des Auslaufs, etc.). Kleinere Verletzungen kannst Du selbst versorgen, bevor sie sich entzünden und Dein Huhn schwächen.

Fass Deine Hühner an!

Ok, das ist irgendwie ein komischer Rat. Aber vielleicht geht’s Dir wie mir und Du findest Hühner sind tolle Tiere aber sie sind nicht so wirklich… was zum Knuddeln. Nichts, was man instinktiv hochhebt, selbstbewußt in den Arm nimmt und streichelt oder krault, wie man das bei kleinen Hunden oder einer Katze problemlos macht. Der harte Schnabel, die spitzen Krallen der Füße… überall Federn und dann sind sie immer gleich so echauffiert und flatterig panisch! Schon allein ein Huhn zu fangen ist am Anfang eine Herausforderung und wird nur mit der Routine einfacher. Die Hühner wittern die geringste Unsicherheit – da geht nix… ich bin schon viele Runden durch den Garten gerannt, in der unbholfenen Absicht ein Huhn in die Finger zu bekommen.

Aber die Sicherheit im „Handling“ (neudeutsch für Handhaben 😉 ) ist wichtig, denn nur so ist eine Untersuchung möglich. Und nur so kannst Du regelmässig überprüfen ob Dein Hühner fit und gesund sind.
Spätestens wenn Du ein verletztes aber nicht geschwächtes Huhn zum Tierarzt bringen mußt sollte jeder Handgriff sitzen. Darum üben, üben, üben. Wenn Du nicht so auf Verfolgungsjagden stehst, dann starte damit, Deine Hühner spätabends von der Stange zu holen und einfach zu halten. Probiere aus die Ständer und Flügelspitzen in einer Hand zu halten und mit der anderen Hand das Huhn zu „untersuchen“. Oder „fang“ das Huhn, wenn alle noch im Stall sind und nicht auskönnen. Wichtig, wenn Du zulangst: schnell und beherzt. Sie ducken sich flach und sind sofort weg, dann hast Du ein paar Federn in der Hand.

In jedem Fall gibt es Dir Sicherheit im Umgang mit Deinen Tieren und auch für die Tiere ist es wichtig, dass das Hochheben nicht erst im Fall einer Krankheit oder Verletzung zum ersten Mal passiert: doppelter Schreck!

Übrigens: als ich meiner Henne täglich ihre Globuli gegeben habe und die Wunde unter dem Flügel ausgewaschen und versorgt habe, war sie unglaublich ruhig und „kooperativ“ – sie hat gemerkt: das tut gut. Sobald es ihr besser ging, hat sie beim Hochheben wesentlich mehr gezetert. 😉

Über die Tierarztpraxis Dr. Dörte von Bremen

Tierärztin Dr. Dörte v. Bremen – Tiermedizin und HomöopathieDer Schwerpunkt der Tierarztpraxis Geretshausen liegt auf den Naturheilverfahren.

Ziel ist eine ganzheitliche Betrachtung des Tieres unter Einbeziehung von Haltung, Fütterung und dem gesamten Umfeld. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass neben der Allopathie auch die Homöopathie – sinnvoll und gekonnt angewendet – sehr wirksam ist. Daher setze ich die klassische Homöopathie neben der Phytotherapie, Heilpilzen, Organpräparaten u.a. erfolgreich ein.

Bei der Medikamentenwahl in der Allopathie steht die grundlegende Kranheit im Vordergrund, während der klassisch homöopathisch arbeitende Tierarzt die individuellen Symptome, inkl. Verhaltensauffälligkeiten und Charaktereigenschaften sucht bzw. erfragt, um ein passendes Mittel zu finden.

Alle Therapien erfordern eine gründliche Untersuchung und Anamnese, um für jeden Patienten das individuell Passende zu finden.

Mehr über die Tierarztpraxis Dr. Dörte v. Bremen sowie zum tiermedizinischen Leistungsspektrum findest Du auf der Webseite:
https://www.tierarzt-geretshausen.de/

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